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Zurück in die Zukunft

St. Paulis Linksverteidiger Oczipka tritt am Sonnabend gegen seinen Stammverein Bayer Leverkusen an - Leihvertrag läuft nur bis zum Saisonende

Er war erst neun Jahre alt und kickte mit Schulkameraden in der E-Jugend-Mannschaft der SSG 09 Bergisch Gladbach. Mit seinem Team absolvierte Bastian Oczipka damals ein Testspiel gegen die gleichaltrigen Sprösslinge von Bayer 04 Leverkusen. Schon wenige Tage nach der Partie bekamen die Oczipkas einen Telefonanruf vom Werksverein - ihr Sohn wurde zu einem Probetraining eingeladen.

"Gemeinsam mit meinen Eltern machte ich mir einen Eindruck vor Ort. Der war gut, und ich wechselte in die E-Jugend von Bayer", sagt Oczipka rückblickend. Die Fahrtzeit zum Training betrug pro Weg eine halbe Stunde und hielt sich damit in einem erträglichen Rahmen. In den neun Jahren zwischen 1999 und 2008 durchlief der Linksfuß bei Bayer alle Jugendteams und stand in seinem letzten Jahr in Leverkusen im Aufgebot der U-19-Nationalmannschaft. "Toll war der Sieg im Finale um die deutsche A-Jugendmeisterschaft gegen Bayern München. Wir gewannen mit 2:1. Bei Bayern spielten auch Toni Kroos und Thomas Müller", erinnert sich Oczipka.

Seit knapp einem Jahr spielt er nun für den FC St. Pauli und ist der Dauerbrenner auf der linken Seite der Vierer-Abwehrkette. In der aktuellen Saison stand er bei allen elf Punktspielen in der Startformation. Lediglich in der Partie gegen Borussia Dortmund wurde er in der 63. Minute ausgewechselt.

Am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr, Millerntorstadion) beim Heimspiel der Braun-Weißen gegen den Tabellendritten aus Leverkusen, trifft Oczipka nun auf seinen Stammverein. "Ich durfte da als junger Spieler eine der besten Fußballausbildungen in Europa genießen. Die Qualität der Übungsleiter ist hoch. Die Betreuung vorbildlich", schwärmt er. Unter anderem wurde der Blondschopf vom ehemaligen Nationalspieler Thomas Hörster und vom jetzigen Coach der U17-Mannschaft des HSV, Markus von Ahlen, trainiert.

Beim 21-Jährigen drängt sich gerade aufgrund seiner konstanten Leistungen in der höchsten Spielklasse die Frage auf, ob das Kapitel Bayer 04 für Oczipka wirklich schon beendet ist. Oder geht es in den kommenden Monaten für ihn nicht auch um eine mögliche Reise "Zurück in die Zukunft"?

Der Abwehrspieler, der gerade auch im Spiel nach vorn überzeugt, ist nämlich lediglich bis Sommer 2011 von Bayer an die Hamburger ausgeliehen. "Es gab zuletzt Gespräche mit dem Bayer-Manager Michael Reschke. Er teilte mir mit, dass ich mich ausschließlich auf die Aufgaben mit St. Pauli konzentrieren soll. Vor März 2011 wird sich nichts entscheiden", sagt Oczipka.

Interessanterweise stehen neben Oczipka auch die St.-Pauli-Profis Richard Sukuta-Pasu und Deniz Naki, die ebenfalls aus der Jugend Leverkusens hervorgegangen sind, bei derselben Berateragentur unter Vertrag. St.-Pauli-Sportchef Helmut Schulte scheint einen guten Draht zu SportsTotal zu pflegen. Neben dem Leverkusener Trio lässt sich auch Mittelfeldspieler Matthias Lehmann von der genannten Managergruppe vertreten.

Oczipka freut sich auf Duelle mit den alten Weggefährten. Auf ein Wiedersehen mit Stefan Reinartz, mit dem er am intensivsten in Kontakt steht. Er glaubt allerdings nicht, dass er eine besondere Leistung erbringen müsse: "Ich muss keinem da etwas beweisen. Die Verantwortlichen schauen sich ja wöchentlich auch alle anderen Bundesligaspiele an."

Bei den Hamburgern konnte am Dienstag Marius Ebbers (Nackenschmerzen) nicht trainieren. Sukuta-Pasu ist zwar nach überstandener Bänderverletzung wieder beschwerdefrei, ein Einsatz gegen Leverkusen käme allerdings doch noch zu früh.

Vom FC St.Pauli berichtet Roger Stilz

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