GOOGLE NEXUS S

Android pur: Google Nexus S im Test

Das Nexus S hat das Potential seinen wenig erfolgreichen Vorgänger zu übertreffen. Das Android-Handy ist beeindruckend schnell, auch ohne Dual Core-Prozessor, und fühlt sich in der Hand bestens an. Im Multimedia-Bereich zeigt es dagegen Schwächen.

Google Nexus S Produktbild
  1. Kein reiner Klon
  2. Geschwindigkeit auch ohne Dual Core
  3. Speicher nicht erweiterbar
  4. Schwächen im Multimedia-Bereich
  5. Preis und Verfügbarkeit
  6. Fazit

Mit dem Nexus One trat Google im Januar 2010 erstmals mit einem eigenen Handy in den Mobilfunkmarkt ein. Fünf Monate später zog sich das Unternehmen ernüchtert zurück. Das vornehmlich über das Internet vertriebene Nexus One blieb wie Blei in den Regalen der Firmenzentrale in Mountain View liegen. Mit dem Nexus S wagt Google nun einen zweiten Versuch. Ein neues Vertriebskonzept und eine Partnerschaft mit Samsung sollen das neue Google-Handy zum Kassenschlager machen.

Die Idee, sein eigenes Handy direkt über das Internet an Interessierte zu vertreiben, hat Google aufgegeben. Bereits beim Nexus One war der Hersteller zumindest in Europa von diesem Konzept abgerückt. Diesmal setzt Google weltweit auf den Verkauf über den freien Handel und den Vertrieb über Mobilfunkanbieter. Zudem wechselte der Internetkonzern seinen Auftragshersteller. Statt von HTC stammt das neue Nexus-Modell aus den Fabriken von Samsung, wo unter anderem auch das Erfolgsmodell Galaxy S vom Band läuft.

Kein reiner Klon

Ein reiner Galaxy S-Klon mit Google-Branding ist das Handy aber nicht. Schon beim Gehäuse zeigen sich deutliche Unterschiede. Das Nexus S bewirbt sich nicht um den Preis des dünnsten Smartphones, mit 11,5 Millimetern ist es sogar dicker als das Galaxy S. Dennoch liegt es fantastisch in der Hand. Denn die Rückseite des Gerätes wird zum unteren Ende des Gehäuses etwas dicker und schafft damit einen Griffpunkt für die Hand. Mit einer gummierten Rückseite wäre dieser Effekt ähnlich wie beim HTC Incredible S aber sicher noch stärker zum Tragen gekommen. Der Kunststoffrücken des Nexus S erwies sich im Test dagegen als rutschig.

Google Nexus S

Nexus S im Test

Das hohe Gewicht von 140 Gramm sorgt beim Nutzer zudem dafür, dass sich das Smartphone wertiger anfühlt als es ist. Denn bei der Wahl des Materials entschied sich Google rein für Kunststoff. Ein Hingucker ist das Nexus S dennoch, denn das Display weist eine leichte Wölbung auf. Damit schmiegt sich das Smartphone beim Telefonieren angenehm eng ans Gesicht. Angesichts der Tatsache, dass Samsung bereits weitere Displays mit ungewöhnlichen Formen vorgestellt hat, dürfte die Weiterentwicklung dieses Konzeptes spannend bleiben.

Geschwindigkeit auch ohne Dual Core

Unter der Haube hat sich beim Nexus S dagegen im Vergleich zum Galaxy S wenig geändert. Angetrieben wird das zweite Google-Handy von Samsungs Hummingbird Prozessor, der mit 1 Gigahertz getaktet ist. Auch wenn dieser noch nicht über zwei Kerne verfügt, macht er dem Nexus S ordentlich Beine. Das Smartphone startet nach dem Einschalten in für ein Android-Handy rekordverdächtigen 19 Sekunden. Bei anderen Android-Handys vergeht manchmal bis zu einer Minute bis die PIN-Eingabe erscheint.

Auch aufwendige Spiele waren im Test für das Nexus S kein Problem, Ruckler waren hier nicht zu bemerken. Selbst mehrere geöffnete Applikationen parallel machten dem Handy dabei wenig aus. Die Geschwindigkeit des Nexus S sorgt auch beim mobilen Surfen für Spaß mit dem Smartphone. Webseiten werden dank Flash-Unterstützung wie auf dem heimischen Computer angezeigt, das Touchdisplay reagiert schnell und genau auf Fingereingaben und erlaubt auch Zoomen via Multitouch. Beim Telefonieren war ein leichtes Grundrauschen zu vernehmen, das aber nicht wirklich störte.

Speicher nicht erweiterbar

Google verzichtet allerdings auf einen frei zugänglichen microSD-Kartenschacht. So kann der Nutzer den Speicher nicht selbst erweitern, sondern muss mit dem internen Speicher auskommen. Dieser bietet eine Kapazität von maximal 16 Gigabyte - im Werkzustand bleiben den Nutzer davon noch 13 Gigabyte übrig.

Dafür verfügt das Google-Handy bereits über einen NFC-Chip. Bald sollen die Smartphone-Nutzer hierüber in Geschäften einfach und schnell mit ihrem Handy bezahlen können. Google arbeitet an einem entsprechenden Dienst. Ab Werk ist auf dem Nexus S bereits die aktuelle Android-Version 2.3 installiert. Und zwar Android pur, ohne einer zusätzlichen Benutzeroberfläche. Naturgemäß kommen Nexus -Käufer daher schneller in den Genuss entsprechender Updates, da keine Anpassungen vorgenommen werden müssen.

Schwächen im Multimedia-Bereich

Während das Galaxy S seine Stärken im Multimedia-Bereich hat, enttäuscht das Nexus S in diesem Bereich überraschenderweise. Das fängt schon bei der 5-Megapixel-Kamera an. Diese weist gegenüber dem Galaxy S zwar eine LED-Fotoleuchte auf und macht brauchbare Aufnahmen, unterstützt in der Videofunktion jedoch kein HD-Format. Die maximale Auflösung beträgt lediglich 480p. Weiterhin fehlt eine separate Kamerataste am Gehäuse. Überzeugen kann das Nexus S dagegen beim Klang. Die Standard Musik-App von Android bietet aber nur die notwendigsten Funktionen. Wer auf Dauer einen MP3-Player durch das Nexus S ersetzen will, sollte sich hier im Android-Market nach Alternativen umschauen. Eine App die den festen Speicher für eine ausgedehnte Musiksammlung erweitert wird man dort aber natürlich vergeblich suchen.

Anders als das Galaxy S (rechts) erscheint das Nexus S (links) in Deutschland ohne Super-AMOLED-Display. Wer darauf nicht verzichten kann, ist auf einen Import-Händler angewiesen.
Anders als das Galaxy S (rechts) erscheint das Nexus S (links) in Deutschland ohne Super-AMOLED-Display. Wer darauf nicht verzichten kann, ist auf einen Import-Händler angewiesen.

Auf dem deutschen Markt wird das Nexus S ohne Super-AMOLED-Display vertrieben. Statt dessen muss sich der Nutzer mit einem Super Clear LC-Display begnügen, das nicht ganz an die Display-Referenztechnologie Super-AMOLED heranreicht. In europäischen Nachbarländern wie Frankreich oder Großbritannien ist das Nexus S zumindest laut der Google Homepage mit Super-AMOLED-Display erhältlich. Deutsche Nutzer können sich ein entsprechendes Modell also womöglich per Import besorgen. Das Modell ohne AMOLED-Bildschirm trägt die Versionsnummer i9023, die Variante mit Super-AMOLED-Display heißt Nexus S i9020.

Preis und Verfügbarkeit

Das Nexus S ist bereits in Deutschland erhältlich. Wie bereits erwähnt brauchen Nutzer zum Kauf nicht mehr ins Internet gehen. Das Nexus S gibt es auch im freien Handel sowie bei den Netzbetreibern Vodafone und O2. Das Nexus S ist derzeit bereits für 430 bis 470 Euro online erhältlich. Für die Variante mit Super-AMOLED-Display werden in etwa 100 Euro mehr fällig. Vodafone bietet das Nexus S i9023 subventioniert bereits ab 100 Euro an. Der Düsseldorfer Netzbetreiber führt zudem auch eine weiße Variante des Handys. Bei O2 kostet das Smartphone im Programm MyHandy 529 Euro, die in 24 Monatsraten beglichen werden können.

Fazit

Das Nexus S ist ein gut verarbeitetes Smartphone, was vor allem durch seine Schnelligkeit und ausgezeichnete Haptik beeindruckt. Schwächen sind die fehlende Unterstützung für HD-Videoaufnahmen und der nicht erweiterbare Speicher. Der NFC-Chip ist zudem derzeit nur Spielerei. Wer ein leistungsstarkes Android-Handy für das Spielen und Surfen unterwegs sucht, sollte beim Nexus S zugreifen. Anwender die mehr Wert auf Multimedia-Fähigkeiten wie etwa Videoaufnahmen in HD-Qualität legen, sollten dagegen zum Galaxy S greifen oder auf Sony Ericssons Xperia Arc warten.

Google Nexus S

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