Politik

Solarförderung Merkel deutet Kürzung an

Die Solarbranche steht offenbar vor einem ungemütlichen Herbst. Bundeskanzlerin Merkel deutet weitere Kürzungen bei der Förderung der Sonnenenergie an. Für nur zwei Prozent der Stromerzeugung würden 50 Prozent der Fördermittel für Erneuerbare Energien aufgewendet. Rationaler wäre es, die Förderung auf EU-Ebene zu koordinieren und Solarstrom künftig aus Griechenland zu beziehen.

Eine Solaranlage bei Kaufbeuren/Ostallgäu.

Eine Solaranlage bei Kaufbeuren/Ostallgäu.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eine weitere Kürzung der Solarförderung angedeutet. Während man mit der Windenergie schon fast rentabel Strom erzeugen könne, sei dies bei der Sonnenergie nicht der Fall. Auch wenn die Bundesregierung bei der Solarförderung bereits massiv gekürzt habe, "bin mir nicht sicher, ob wir nicht weiter rangehen müssen", sagte Merkel auf der CDU-Regionalkonferenz in Magdeburg.

Der Grund sei, dass in diesem Bereich für die Produktion von nur zwei Prozent der Stromerzeugung 50 Prozent der Fördermittel für erneuerbare Energien aufgewendet würden. "Das ist in keinem rationalen Verhältnis", kritisierte Merkel. Zudem kämen immer mehr Solarmodule aus China. Merkel deutete an, dass es sinnvoll sein könnte, künftig Sonnenenergie aus Griechenland zu beziehen, wo die Sonne länger scheine.

BDI: Förderung gezielt einsetzen

Vor Merkel hatte bereits der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) auf eine "stärkere Anpassung der Ökoenergieförderung in Europa" gedrungen. "Wir müssen das Kapital dahin bringen, wo es für die regenerative Energie die größten Erträge gibt, beispielsweise in Griechenland", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber. Das sei sinnvoller, als hohe Milliardenbeträge in die Solarförderung in Deutschland zu stecken, wo es viel weniger Sonnenstunden gebe. Auch EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) dringt auf eine Harmonisierung der europäischen Fördersysteme für die Ökostromproduktion.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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