Schottland will als erstes Land der Welt LGBT Teaching einführen

Diskriminierung anderer Überzeugungen


Gender-Mythos „Love is Love“
Gender-Mythos „Love is Love“

(Edin­burgh) Die schot­ti­sche Regie­rung der links­na­tio­na­len Scot­tish Natio­nal Par­ty (SNP), die für die Unab­hän­gig­keit Schott­lands von Groß­bri­tan­ni­en ein­tritt, kün­dig­te an, daß Schott­land „das erste Land der Welt“ mit „LGBT Tea­ching“ sein.

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Die Ankün­di­gung erfolg­te ver­gan­ge­ne Woche durch John Swin­ney, Bil­dungs­mi­ni­ster und Stell­ver­tre­ter der „Ersten Mini­ste­rin“ (Mini­ster­prä­si­den­tin) Nico­la Sturgeon.

Linksnationale Regierungspartei Schottlands
Links­na­tio­na­le Regie­rungs­par­tei Schottlands

Stur­ge­on ver­lor 2016 die abso­lu­te Mehr­heit in Holy­ro­od (dem Sitz des schot­ti­schen Par­la­ments) und regiert seit­her mit einem Min­der­heits­ka­bi­nett (62 von 129 Sit­zen). Die schot­ti­sche Regie­rung habe, so Swin­ney, alle 33 Emp­feh­lun­gen über­nom­men, die von einer Orga­ni­sa­ti­on namens Tie (Time for Inclu­si­ve Edu­ca­ti­on) aus­ge­ar­bei­tet wur­den. Das Ziel von Tie ist die „Ein­füh­rung einer LGBT inclu­si­ve Erzie­hung an allen Schulen“.

Im Klar­text sol­len alle schot­ti­schen Schu­len, so The Guar­di­an, eine LGBT-inklu­si­ve Erzie­hung der Schü­ler ein­füh­ren. Die­se Homo-Erzie­hung betrifft nicht ein bestimm­tes Fach, son­dern soll „das gesam­te Cur­ri­cu­lum der Schü­ler umfas­sen“, also quer durch alle Fächer gehen.

Als beson­ders umstrit­ten gilt, daß Swin­ney stolz ver­kün­de­te, daß es „kei­ne Aus­nah­men“ geben wer­de. Die Gewis­sens­frei­heit der Kin­der und das Eltern­recht sol­len nicht berück­sich­tigt wer­den. Die Links­re­gie­rung zwingt den Kin­dern aus­nahms­los die Gen­der-Ideo­lo­gie auf. Eine Befrei­ung von die­sem Unter­richt soll nicht mög­lich sein und sei, so Swin­ney, durch das fächer­über­grei­fen­de Gesamt­kon­zept ohne­hin „nicht mög­lich“. Anders aus­ge­drückt: Die schot­ti­sche Links­re­gie­rung will Bestim­mun­gen erlas­sen, die bewußt jede Aus­nah­me von vor­ne­her­ein unmög­lich machen, und stellt sich damit in die Tra­di­ti­on der Jako­bi­ner und „Zwing­her­ren zum Glück“.

Schottland als Spitzenreiter unter den Gay-friendly-Staaten

Die Homo-Ideo­lo­gie soll die schot­ti­schen Kin­der vom Kin­der­gar­ten bis zum Abitur zwangs­er­zie­hen. Deut­li­cher aus­ge­drückt: Die schot­ti­schen Kin­der sol­len zwangs­wei­se im Sin­ne der Homo­se­xua­li­sie­rung umer­zo­gen werden.

Schottland, SNP-Regierung strebt nach staatlicher Souveränität
Schott­land, SNP-Regie­rung strebt nach staat­li­cher Souveränität

„Die schot­ti­sche Regie­rung ver­ord­net den Schu­len den Gebrauch einer Rei­he von neu­em didak­ti­schem Mate­ri­al, die The­men wie den ‚Kampf gegen Homo­pho­bie‘, den ‚Kampf gegen Bipho­bie‘ und den Kampf gegen Trans­pho­bie‘ sowie gegen „die Vor­ur­tei­le“ gegen­über der „LGBT Comu­ni­ty“ behan­deln. Zugleich sol­len „Kennt­nis­se über die Geschich­te der LGBT-Rech­te und der LGBT-Bewe­gun­gen“ ver­mit­telt werden.

Wer Eng­lisch oder Geschich­te als Prü­fungs­fach für das Abitur wählt, ris­kiert künf­tig, geht es nach den Regie­rungs­plä­nen, „LGBT-The­men“ als Prü­fungs­stoff vor­be­rei­ten zu müssen.

Schott­land erhielt 1999, erst­mals seit 1707, wie­der eine eige­ne Regie­rung. 2007 über­nahm die SNP die Regie­rungs­ver­ant­wor­tung. Seit eini­gen Jah­ren fühlt sie sich beru­fen, Schott­land zur Homo-Avant­gar­de zu machen. Das Land im Nor­den Bri­tan­ni­ens führt stän­dig die euro­päi­sche „Hit­pa­ra­de“ der Gay-fri­end­ly-Staa­ten an. Dabei war Homo­se­xua­li­tät erst 1980 ent­kri­mi­na­li­siert wor­den, drei­zehn Jah­re nach Eng­land und Wales. Die­sen „Rück­stand“ scheint man nun „wie­der­gut­ma­chen“ zu wollen.

Kezia Dug­da­le, seit 2011 Labour-Abge­ord­ne­te im Schot­ti­schen Par­la­ment und von 2015–2017 Vor­sit­zen­de der Scot­tish Labour Par­ty, selbst beken­nen­de Les­be, bezeich­ne­te das Schot­ti­sche Par­la­ment als „das homo­se­xu­ell­ste Par­la­ment der Welt“. Vier von sechs Grup­pen, die im Schot­ti­schen Par­la­ment ver­tre­ten sind, wer­den von beken­nen­den .Homo­se­xu­el­len geführt. Selbst die Kon­ser­va­ti­ve Par­tei Groß­bri­tan­ni­ens, die in Schott­land als Par­tei gegen den Sepa­ra­tis­mus und für die bri­ti­sche Uni­on auf­tritt, unter­schei­det sich nicht von den Links­par­tei­en. Auch ihre Vor­sit­zen­de Ruth David­son ist eine beken­nen­de Les­be, und die kon­ser­va­ti­ve Regie­rung von The­re­sa May in Lon­don ernann­te mit dem kon­ser­va­ti­ven David Mun­dell einen beken­nen­den Schwu­len zum Schott­land­mi­ni­ster in der bri­ti­schen Regierung.

Swinneys verordnetes Denken

Bis 2000 stand es unter Stra­fe, an schot­ti­schen Schu­len für die Homo­se­xua­li­tät zu wer­ben. Ver­hängt wur­de aller­dings schon lan­ge kei­ne mehr. 2018 haben sich die Din­ge auf den Kopf gestellt, wie John Swin­ney ver­gan­ge­ne Woche unter Beweis stellte:

„Schott­land gilt bereits heu­te als eines der fort­schritt­lich­sten Län­der Euro­pas, was die LGBTI-Gleich­stel­lung betrifft. Es ist mir eine Freu­de, ankün­di­gen zu kön­nen, daß wir das erste Land der Welt sein wer­den, das die ‚LGBT inclusive‘-Erziehung in die Schul­aus­bil­dung ein­führt. Unser Erzie­hungs­sy­stem muß jedem dabei hel­fen, das eige­ne Poten­ti­al zu ver­wirk­li­chen. Des­halb ist es von vita­ler Bedeu­tung, daß die Schul­lauf­bah­nen so ver­schie­den sind, wie auch die jun­gen Men­schen ver­schie­den sind, die unse­re Schu­len besu­chen. Die Emp­feh­lun­gen, die ich akzep­tiert habe, wer­den nicht nur die schu­li­sche Erfah­rung unse­rer LGBT-Jugend­li­chen ver­bes­sern, son­dern allen Schü­lern hel­fen, ihre Unter­schie­de zu zele­brie­ren, das gegen­sei­ti­ge Ver­ständ­nis zu för­dern und die Inklu­si­on zu ermutigen.“

Die Durch­set­zung der Homo-Emp­feh­lun­gen im gesam­ten Schul­we­sen sei nach drei­jäh­ri­ger Anlauf­zeit ein „monu­men­ta­ler Sieg“ so Swin­ney. Als Begrün­dung nann­te der stell­ver­tre­ten­de Erste Mini­ster, daß eine Stu­die erho­ben habe, daß „neun von zehn schot­ti­schen LGBTI in der Schu­le homo­pho­be Epi­so­den erle­ben mußten“.

Swin­ney fällt der Wider­spruch gar nicht auf, oder er nimmt ihn bil­li­gend in Kauf, daß die ideo­lo­gi­sche „Inklu­si­on“, die sei­ne Regie­rung pro­pa­giert, in Wirk­lich­keit eine Exklu­si­on bedeu­tet. Hören wir Swin­ney selber:

„Ich weiß, daß eini­ge sagen wer­den, daß die LGBTI-inclu­si­ve-Erzie­hung gegen den per­sön­li­chen Glau­ben und die Über­zeu­gun­gen sei. Ich bin nicht die­ser Mei­nung. Die Men­schen­rech­te und die Wer­te von Respekt und Tole­ranz sind uni­ver­sal. Die Kin­der und die Jugend­li­chen sol­len sich glück­lich, sicher und inklu­siv im Schul­um­feld füh­len, und alles Per­sön­li­che soll­te aktiv zur För­de­rung der Bezie­hun­gen und posi­ti­ven Ver­hal­tens­wei­sen im Bereich von Spiel, Klas­se und gene­rell in der Erzie­hungs­ge­mein­schaft und in der Gesell­schaft beitragen.“

Und was ist mit den katholischen Schulen?

Die katho­li­sche Kir­che wur­de in Schott­land seit der Refor­ma­ti­on schwer ver­folgt, ein­mal durch die schot­ti­schen Cal­vi­ni­sten (Pres­by­te­ria­ner) und zum ande­ren durch die eng­li­schen Angli­ka­ner, als Eng­land in einem lan­gen, kon­flikt­rei­chen Kampf auf Schott­land aus­zu­grei­fen begann und 1746 das letz­te Auf­be­geh­ren der schot­ti­schen Unab­hän­gig­keit mili­tä­risch nie­der­kämpf­te. Damals wur­den die Unab­hän­gig­keits­be­stre­bun­gen vor allem von den Katho­li­ken getra­gen. Katho­lisch war auch das schot­ti­sche Königs­haus der Stuart. Heu­te beken­nen sich 16 Pro­zent der Schot­ten zum katho­li­schen Glauben.

Swin­neys Ankün­di­gung, daß es „kei­ne Aus­nah­men“ und „kei­ne Befrei­ung“ geben wird, spricht eine deut­li­che Spra­che. Die Natio­nal Secu­lar Socie­ty (NSS), eine athe­isti­sche und reli­gi­ons­feind­li­che Orga­ni­sa­ti­on, hät­te sich ein noch radi­ka­le­res Pro­gramm gewünscht. Ste­phen Evans, Vor­sit­zen­der von NSS, schrieb an Swinney:

„Wir wis­sen, daß an katho­li­schen Schu­len nicht sel­ten gelehrt wird, daß homo­se­xu­el­le Hand­lun­gen mora­lisch falsch oder ‚unge­ord­net‘ sind. Wir for­dern daher drin­gend die Zusi­che­rung, daß die schot­ti­sche Regie­rung sich dafür ein­setzt, daß die LGBTI inclu­si­ve-Erzie­hung gene­rell gilt und reli­giö­sen Grup­pen in kei­ner Wei­se eine Behin­de­rung der Umset­zung gestat­tet ist.“

Ideologischer Mißbrauch der Schule

„Der Mathe­ma­tik-Unter­richt hat Mathe­ma­tik zum Gegen­stand zu haben und nicht die LGBT-Poli­tik“, pro­te­stier­te Simon Cal­vert vom Chri­sti­an Insti­tu­te.  „Vie­le schot­ti­sche Fami­li­en, ob reli­gi­ös oder nicht, wer­den sich mit Sor­ge fra­gen, bis wie weit man die­se ideo­lo­gi­sche Ver­ein­nah­mung der Schu­le trei­ben will“, so Cal­vert. „Die Eltern, die Schü­ler und die Leh­rer erwar­ten sich, daß die Schu­le das Mög­lich­ste tut, um eine gute Aus­bil­dung zu garan­tie­ren, und um Bul­lis­mus zu ver­hin­dern, aber sie wol­len nicht, daß die Schu­le zum Spiel­ball einer poli­ti­schen Agen­da und einer bestimm­ten Ideo­lo­gie wird. In Schott­land herrscht Mei­nungs­frei­heit und es gibt unter­schied­li­che Mei­nun­gen zur LGBT-Fra­ge. Die Hal­tung der schot­ti­schen Regie­rung will aber eine ein­zi­ge Mei­nung durchsetzen.“

Cal­vert ver­steht den Druck nicht, den die Regie­rung in Sachen Homo­se­xua­li­tät erzeugt. Bereits jetzt gebe es an schot­ti­schen Schu­len einen über­trie­be­nen Eifer in Sachen LGBT. Der stell­ver­tre­ten­de Direk­tor des Chri­sti­an Insti­tu­te wirft Homo-Akti­vi­sten vor, „häu­fig extrem into­le­rant gegen­über reli­giö­sen Über­zeu­gun­gen und prak­ti­zie­ren­den Men­schen zu sein“. Die Regie­rung habe für alle Bür­ger da zu sein. „Die Kin­der der Fami­li­en, die die­se radi­ka­le Sicht­wei­se der Homo­se­xua­li­tät nicht tei­len, wer­den durch die Regie­rungs­ab­sich­ten in ihren Schu­len iso­liert und zu Außen­sei­tern gemacht.“

Text: Andre­as Becker
Bild: Tempi

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